Ratgeber
Recruiting-KPIs: Personalgewinnung messbar und steuerbar machen
📅 Juni 2025 ✍️ Nils Josef Busse
Recruiting-KPIs sind der entscheidende Schlüssel, um die Personalgewinnung in medizinischen Einrichtungen wie Apotheken, Kliniken, Pflegebetrieben oder Facharztpraxen strategisch zu verbessern. Wer nicht nur auf Bauchgefühl, sondern auf belastbare Kennzahlen setzt, kann seine Prozesse optimieren, Engpässe identifizieren und gezielt in wirksame Maßnahmen investieren. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel sind datenbasierte Entscheidungen unverzichtbar.
Was sind Recruiting-KPIs und warum sind sie so wichtig?
Recruiting-KPIs (Key Performance Indicators) erfassen messbare Werte entlang des gesamten Bewerbungsprozesses. Sie geben Aufschluss über Reichweite, Effizienz, Kosten und qualitative Ergebnisse von Recruiting-Maßnahmen.
  • In der Pflege oder in Therapiezentren zählen oft Schnelligkeit und Passgenauigkeit
  • In Apotheken und Laboren steht häufig die Qualität der Bewerber im Fokus
  • In Facharztpraxen und Kliniken kann der Kommunikationsstil im Interview entscheidend sein
Time-to-Hire: Geschwindigkeit als Erfolgsfaktor
Ein zentraler Recruiting-KPI ist die sogenannte Time-to-Hire, also die Zeitspanne vom Ausschreiben bis zur Vertragsunterschrift.
  • Kurze Time-to-Hire signalisiert effiziente Prozesse und Wettbewerbsvorteile
  • Lange Prozesse führen zu Absagen und erhöhen die Recruitingkosten
  • Optimierte Prozesse steigern die Kandidatenreise deutlich
Cost-per-Hire: Wirtschaftlichkeit im Blick behalten
Ein weiterer wichtiger Recruiting-KPI ist die Cost-per-Hire, also die durchschnittlichen Kosten pro Neueinstellung.
  • Hierzu zählen Anzeigenschaltung, Software, Personalzeit, Vermittlungsprovisionen
  • Niedrige Kosten können Effizienz bedeuten, dürfen aber nicht zulasten der Qualität gehen
  • Ein ausgewogenes Kosten-Nutzen-Verhältnis ist das Ziel
Qualität der Bewerber: Mehr als nur Quantität
Nicht die Anzahl, sondern die Passgenauigkeit der Bewerbungen entscheidet über den Erfolg. Ein relevanter Recruiting-KPI ist daher die Bewerberqualität.
  • Wie viele Bewerber erfüllen die fachlichen und persönlichen Kriterien?
  • Wie hoch ist die Erfolgsquote nach der Probezeit?
  • Stimmen Motivation und kulturelle Passung?
Channel Performance: Welche Kanäle liefern?
Ein unterschätzter Recruiting-KPI ist die Performance einzelner Rekrutierungskanäle. Nicht jeder Kanal bringt für jede Einrichtung den gleichen Erfolg.
  • Online-Stellenportale, Social Media, eigene Karriereseite, Mitarbeiterempfehlung?
  • In Laboren kann Fachportalen mehr Relevanz zukommen, in Pflegediensten eher Social Recruiting
  • Eine datenbasierte Verteilung des Budgets optimiert die Reichweite
Absprungrate und Drop-offs: Wo gehen Bewerber verloren?
Wenn potenzielle Kandidaten im Bewerbungsprozess abspringen, bleibt das oft unbemerkt. Doch genau hier bieten Recruiting-KPIs wertvolle Hinweise.
  • Brechen Bewerber im Formularprozess ab?
  • Gibt es lange Reaktionszeiten nach Bewerbungseingang?
  • Sind Bewerbungsschritte unnötig kompliziert oder intransparent?
Candidate Experience: Wahrnehmung als KPI messbar machen
Ein zunehmend beachteter Recruiting-KPI ist die Kandidatenreise, also das Erleben des Bewerbungsprozesses aus Sicht der Kandidaten.
  • Feedbackbefragungen nach dem Interview
  • Analyse von Bewertungsplattformen wie Kununu
  • Bewerberkommunikation durchgehend empathisch und wertschätzend gestalten
Retention Rate: Wie nachhaltig ist das Recruiting?
Die Retention Rate, also die Verbleibdauer neuer Mitarbeitender, ist ein langfristig orientierter Recruiting-KPI. Sie zeigt, wie gut Auswahl und Onboarding funktionieren.
  • Hohe Fluktuation nach kurzer Zeit weist auf Fehlbesetzungen hin
  • Stabile Retention spricht für gute Passung und Integration
  • Kontinuierliche Entwicklungsmöglichkeiten erhöhen die Bindung
Digitalisierung von KPI-Tracking und Reporting
Die besten Recruiting-KPIs nützen nur, wenn sie systematisch erfasst und ausgewertet werden. Moderne Tools und Softwarelösungen ermöglichen automatisiertes Reporting.
  • Dashboards geben Überblick über alle Kennzahlen in Echtzeit
  • Integration in bestehende HR-Systeme steigert die Effizienz
  • Reporting erleichtert die strategische Personalplanung
Fazit: KPI-gesteuertes Recruiting ist kein Selbstzweck
Die Nutzung von Recruiting-KPIs bedeutet nicht Kontrolle um der Kontrolle willen, sondern schafft Transparenz, Orientierung und Entwicklungspotenzial. In Apotheken, Kliniken, Pflegebetrieben und Fachpraxen hilft ein datengestützter Blick, Fehlentwicklungen zu erkennen und den Weg zu nachhaltiger Personalgewinnung zu ebnen. Wer KPIs intelligent nutzt, rekrutiert nicht nur schneller und günstiger, sondern vor allem besser.
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