Ratgeber
Kosten unbesetzter Stellen: Die stille Gefahr für Gesundheitseinrichtungen
📅 Juli 2025 ✍️ Nils Josef Busse
Unbesetzte Stellen sind weit mehr als eine organisatorische Herausforderung – sie verursachen in Therapiezentren, Zahnarztpraxen, Facharztpraxen, Pflegediensten, Apotheken, Kliniken und Laboren erhebliche Kosten, die häufig unterschätzt oder gar nicht beziffert werden. Während das Tagesgeschäft weiterläuft, wächst die Belastung für das bestehende Team, leidet die Servicequalität und gehen potenzielle Einnahmen verloren. Wer diese Kosten ignoriert, riskiert langfristig wirtschaftliche Einbußen und einen negativen Einfluss auf das Betriebsklima.
Was zählt alles zu den Kosten unbesetzter Stellen?
Die Kosten unbesetzter Stellen setzen sich aus verschiedenen direkten und indirekten Faktoren zusammen. Sie reichen von Umsatzeinbußen über Qualitätsverluste bis hin zu höheren Krankheitsquoten im Team.
  • Verlorene Erlöse durch nicht abrechenbare Leistungen
  • Überstunden und Überlastungskosten bei verbleibendem Personal
  • Zunehmende Krankheitsausfälle durch chronische Überlastung
  • Verzögerungen in der Patientenversorgung
  • Zusätzliche Rekrutierungskosten durch Zeitdruck
Diese Summen summieren sich oft unbemerkt, wirken sich aber direkt auf die finanzielle Stabilität einer Einrichtung aus.
Besonders betroffen: Pflege und medizinisches Assistenzpersonal
In Pflegediensten und medizinischen Fachpraxen wirken sich unbesetzte Stellen besonders gravierend aus. Fehlt etwa eine Pflegefachkraft, kann oft kein zusätzlicher Patient aufgenommen werden. Fehlt eine Zahnarzthelferin, sinkt die Effizienz im Behandlungsalltag spürbar.
  • Jede nicht erbrachte Leistung bedeutet entgangene Abrechnung
  • Bestehendes Personal springt ein – häufig auf Kosten der eigenen Gesundheit
  • Die Qualität der Versorgung leidet, was das Vertrauen der Patienten beeinträchtigt
Gerade in Einrichtungen, die auf kontinuierliche Betreuung angewiesen sind, gefährden offene Stellen das gesamte Versorgungskonzept.
Finanzielle Verluste durch entgangene Erlöse
Ein zentraler Punkt unter den Kosten unbesetzter Stellen ist der Verlust potenzieller Einnahmen. Jeder freie Platz auf dem Dienstplan steht sinnbildlich für verlorenes Geld.
  • In Apotheken sinkt der Umsatz, wenn Beratungskapazitäten fehlen
  • In Kliniken müssen Operationen verschoben werden
  • In Laboren führt Personalmangel zu längeren Bearbeitungszeiten
Diese Ausfälle wirken sich nicht nur kurzfristig aus, sondern untergraben auf Dauer die Rentabilität der Einrichtung.
Belastung und Fluktuation im Team
Unbesetzte Stellen wirken wie ein Brandbeschleuniger für Unzufriedenheit im Team. Mitarbeitende müssen einspringen, Doppelschichten leisten oder dauerhaft mehr Verantwortung tragen.
  • Die psychische und physische Belastung steigt deutlich
  • Unzufriedenheit wächst, das Betriebsklima verschlechtert sich
  • Langfristig droht eine Abwärtsspirale durch steigende Fluktuation
Auch Nils Josef Busse betont in der Zusammenarbeit mit Gesundheitseinrichtungen immer wieder: Wer zu spät nachbesetzt, verliert nicht nur Zeit – sondern auch Vertrauen und wertvolle Mitarbeiterbindung.
Patientenerlebnis und Rufschädigung
Neben wirtschaftlichen Schäden haben unbesetzte Stellen auch Einfluss auf das Patientenerlebnis. Längere Wartezeiten, unklare Zuständigkeiten oder gestresste Mitarbeitende werden schnell wahrgenommen – und bleiben selten ohne Folgen.
  • Negative Bewertungen auf Plattformen schaden dem Image
  • Patienten suchen sich langfristig andere Anbieter
  • Die Reputation leidet – auch bei potenziellen Bewerbenden
Die Außenwirkung jeder Einrichtung hängt untrennbar mit der Servicequalität zusammen. Unbesetzte Stellen schwächen dieses Fundament spürbar.
Recruitingdruck durch Zeitmangel und Notlösungen
Je länger eine Stelle unbesetzt bleibt, desto größer wird der Druck, schnell jemanden einzustellen – oft auf Kosten der Qualität. Das führt zu falschen Besetzungen, häufigeren Kündigungen und erneuten Vakanzen.
  • Notlösungen kosten oft mehr als sie bringen
  • Der Kreislauf aus Suchen, Einarbeiten, Kündigen beginnt von vorn
  • Die tatsächlichen Kosten unbesetzter Stellen steigen exponentiell
Busse & Company unterstützt Einrichtungen dabei, frühzeitig und strategisch vorzugehen, um diesen ineffizienten Zyklus zu durchbrechen.
Interne Folgen für Führung und Organisation
Offene Stellen beeinflussen auch die Führungsarbeit. Vorgesetzte müssen operative Lücken kompensieren, statt strategisch zu führen. Das wirkt sich auf die Entwicklung der Einrichtung aus.
  • Weniger Zeit für Mitarbeiterentwicklung
  • Verzögerungen bei Projekten oder Digitalisierungsinitiativen
  • Hoher Aufwand durch ständige Umverteilung von Aufgaben
Eine frühzeitige Personalplanung und vorausschauende Recruitingstrategie sind entscheidend, um diesem Effekt entgegenzuwirken.
Kalkulierbare Verluste – aber kaum genutzt
Obwohl sich die Kosten unbesetzter Stellen mit einfachen Modellen berechnen lassen, wird dieser Faktor in vielen Einrichtungen nicht systematisch betrachtet. Dabei ließen sich durch gezielte Analysen schnell Gegenmaßnahmen einleiten.
  • Der wirtschaftliche Schaden ist messbar und vermeidbar
  • Transparente Zahlen schaffen Bewusstsein bei Entscheidungsträgern
  • Die Vermeidung von Leerzeiten ist oft günstiger als spontane Rekrutierung
Ein Perspektivwechsel lohnt sich – weg vom Fokus auf Gehälter, hin zur Vermeidung von Leerlaufkosten.
Strategisch vorbeugen: Mehr als nur Recruiting
Die wirksamste Methode gegen unbesetzte Stellen ist eine ganzheitliche Personalstrategie. Sie verbindet vorausschauende Planung mit klarem Employer Branding und effizienten Prozessen.
  • Pflege von Talentpools zur schnellen Nachbesetzung
  • Sichtbare Positionierung als Arbeitgebermarke
  • Nutzung moderner Recruitingmethoden zur Reichweitensteigerung
  • Digitale HR-Lösungen zur Prozessoptimierung
Auch Nils Busse unterstreicht: Nur wer präventiv denkt, kann langfristig auf Stellenbesetzungen verzichten – weil sie gar nicht erst unbesetzt bleiben.
Fazit: Unbesetzte Stellen kosten – mehr als nur Geld
Die Kosten unbesetzter Stellen sind ein stiller, aber massiver Risikofaktor für alle Gesundheitseinrichtungen. Sie beeinflussen Wirtschaftlichkeit, Mitarbeitermotivation, Patientenzufriedenheit und den Ruf der Organisation. Wer heute klug plant, spart morgen doppelt: an verlorenen Erlösen und menschlicher Substanz. Es lohnt sich, diesen blinden Fleck aktiv anzugehen – strategisch, effizient und mit Weitblick.
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